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Alte Fähre, Lochau

Der Lochauer Hafen hat eine lange und bewegte Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, als er erstmals als Hafen am Bäumle urkundlich erwähnt wurde.

 

Textauszug aus Vol.at am 07.06.2010, 04:23 (Akt. 7.06.2010 04:23) 
Aus der langjährigen Lochauer Hafengeschichte

Seit dem Jahre 1363 ist am “Pömple” (Parzelle Bäumle) ein Hafenbetrieb urkundlich nachweisbar, und die Geschichtsbücher berichten über eine sehr abwechslungsreiche Zeit am See in diesen doch 640 Jahren, mit “Hochkonjunktur” im 16. und 17. Jahrhundert, der Niederlage im Konkurrenzkampf mit dem Hafen Bregenz und dem daraus resultierenden totalen Zerfall der Lochauer Hafenanlage.

Bis ins Jahr 1972 lähmten diverse Autobahn-Planungen alle “Verbesserungsversuche” am Lochauer Bodenseeufer. Doch dann zeigten die sogenannten “Seeautobahn-Kontraplanungen” des damaligen Bauamtsleiters der Gemeinde, Techn. Rat Ing. Edi Riedmann, mit alternativer Lochauer Ufergestaltungsentwicklung erstmals konkrete Forderungen nach fremdenverkehrsfördernden Investitionen am ehemaligen Hafen am Bäumle. Die Entscheidung zum Autobahn-Pfändertunnelbau, welche Edi Riedmann selbst in so wesentlicher Form beeinflusst hatte, verlieh ihm nun den Schwung und das Durchhaltevermögen zur Initiative Sporthafenbau.

Bürgermeister Wilfried Schallert, den “Aktivisten” Lothar Schmid und Siegi Ganahl sowie einer einsichtigen Gemeindevertretung ist es zu verdanken, dass das Projekt Hafen umgesetzt und die “Edi-Riedmann-Planung” im Jahre 1976 verwirklicht wurde. “Einen neuen Hafen in hundert Tagen” galt damals als Ziel für den Bau des ersten Hafenbeckens. Der anschließende Bau des Westbeckens samt Hafengaststätte “Alte Fähre” (1977) und die Eröffnung des “Van-Gogh-Landesteges” im Jahre 1981 machten die schöne Hafenanlage am Lochauer Bodenseeufer komplett.

 

Textauszug aus Wikipedia:
Landestelle als Handelsumschlagplatz

1363 wird ein Hafen in Lochau erstmals erwähnt (Landestelle an des See‘s Haupt). Diese Landestelle wurde vom ehemaligen Bregenzer Bürger Frikk Beimli betrieben, woraus sich die späteren Namen des Hafens Beimle, Bämle, Bemle, Bömle, Pömple bzw. Bäumle ableiten soll. Es handelte sich ursprünglich beim Hafen am Bäumle in Lochau um einen Naturhafen (Bucht), welcher durch Landzungen des Schwemmguts des Ruggbaches und des Dorfbaches (Lochauer Bach) gebildet wurde.[1] Verladen wurden hier Holz und Holzprodukte, Rebstecken[2] und Wein. Im Bereich des Hafens befanden sich im Laufe der Jahrhunderte Lagerhäuser, ein staatliches Salzlager, Kalköfen, Kohlemeiler und ein k.k. Eisenschmelzwerk[3]. Die entsprechenden Einrichtungen sind teilweise aufgrund der noch vorhandenen Flurnamen zuordenbar. Der Hafen stand mehr in Konkurrenz zum Hafen in Lindau, als zu Bregenz. Der Bregenzer Hafen war lange Zeit von untergeordneter Bedeutung.[1] Insbesondere wurde der Hafen für die Ein- und Ausfuhr von Produkten für die Gemeinden Lochau, Hohenweiler, Hörbranz, Möggers (mit Eichenberg) sowie Weiler im Allgäu genutzt.[4] Über den Zoll und die Zollstelle am Hafen am Bäumle wurde durch Erzherzog Ferdinand eine eigene Verordnung erlassen. 1601 wurde der Zoll mit einer Verordnung von Kaiser Rudolf II. erhöht.[5]

 

Diese historische Bedeutung spiegelt sich in der Entwicklung des Hafens wider, der nach umfassenden Renovierungsarbeiten am 25. Juli 1976 neu eröffnet wurde. 

Heute besteht der Hafen aus einem Ost- und einem Westhafen, die beide eine Vielzahl von Möglichkeiten für Wassersportler und Besucher bieten. Der Hafen wurde mehrfach adaptiert, um den modernen Anforderungen gerecht zu werden, und verfügt mittlerweile über eine ausgezeichnete Infrastruktur. So wurden im Jahr 2009, beim Bau der neuen Wohnanlage "Am Kaiserstrand", im Osthafen die neue Schwimmsteganlage direkt am Clubgarten neu gebaut und mit Stromanschluss und Licht in neuestem Standard ausgestattet. Dazu gehören das neue Hafenmeisterbüro, sanitäre Einrichtungen, eine Absaugeanlage sowie Grillplätze, die zum Verweilen und Genießen einladen. Der Lochauer Hafen wurde mit dem Qualitätszertifikat „Blauer Anker“ ausgezeichnet. 

Für Familien gibt es einen Kinderspielplatz, der den kleinen Besuchern viel Freude bereitet. Direkt angrenzend an den Hafen befindet sich das Restaurant und der Kiosk in "Der alten Fähre“, die nicht nur kulinarische Köstlichkeiten bietet, sondern auch einen wunderbaren Blick auf den Bodensee ermöglicht. 

Der Lochauer Hafen ist somit nicht nur ein wichtiger Anlaufpunkt für Segler und Motorbootfahrer, sondern auch ein beliebter Ort für all jene, die die maritime Atmosphäre und die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten genießen möchten.

Anlandung der alten Fähre Meersburg
im Jahre 1978